Tanzbar Colibri, Südlengern
„Hallo Hans-Jürgen, eher zufällig bin ich auf Deine Seite gestoßen, da ich seit Jahrzehnten im Ausland lebe. Allerdings war ich auch mal Abonnent des Magazins „Gorilla Beat“, daher ist mir Dein Name nicht fremd. Bis 1971 habe ich in Bünde / Westf. gewohnt und der von Dir erwähnte Liverpool – Club war nicht der erste Rock & Roll / Beatschuppen in der Region. In Südlengern, heute Ortsteil von Bünde, existierte die Tanzbar „Colibri“, die etwa gleichzeitig wie der Star-Club Hamburg begann.“
Das ist eine schöne Info, und ein paar Scans hat er auch gleich angehängt. So können wir nun eine weitere Lokalität dokumentieren.
Im Studie M24 habe ich Dave Curtis & The Tremors, Isabella Bond , The Starfighters, The Savages (ohne Lord Sutch), The Phantom Bros., The Four Renders und viele mehr. Die Auftritte waren in der Regel am Sonnabend ab 20 Uhr oder sonntags ab 18 Uhr, oftmals 3 Tage Fr. & Sa. & So., später auch am Donnerstag, ganz selten an den restlichen Wochentagen.
VESTLANDHALLE, Recklinghausen
13.2.66 BEATFESTIVAL
Die wohl interessantesten Teilnehmer am Beatfestival in der Vestlandhalle, Recklinghausen, 13.2.66, waren Los Polares aus Barcelona. Die Band ging nicht durch die Vorentscheidungen am 30.1.66 und 6.2.66. Anzunehmen ist, dass Los Polares zu der Zeit als Berufsmusiker in Deutschland unterwegs waren, denn die Band hat scheinbar ein halbes Jahr in diversen Städten in der BRD Profiengagements gehabt. In der Publikumswertung kamen sie auf den 18. Platz, aber dies hatte wenig zu bedeuten, da die anwesenden Teenager weitgehend ihre Heimatbands unterstützten. Die Jury setzte sie auf den 5. Platz. 1966 veröffentlichte die Band eine EP mit 4 Stücken, die so divers waren wie „Respectable“ von The Isley Brothers, „California Dream (ing)“ von The Mamas & The Papas und „La Droga“ von The Pretty Things. „La Droga“ ist eine Coverversion von „L.s.d.“ und zeigt, dass Los Polares den Text nicht verstanden haben. Und auch musikalisch konnten sie The Pretty Things nicht ganz das Wasser reichen.
…mehr Vestlandhalle unten
und weiter geht’s:
Becher Eck (im Volksmund Mambo Bar genannt), Düsseldorf-Derendorf
Seemannsheim, Wilhelmstraße, Wuppertal
Das Seemannsheim war ein legendärer Rock ’n‘ Roll-Schuppen in Wuppertal-Elberfeld. Hier gastierten viele gute regionale und überregionale Bands. The Team Beats aus Düsseldorf hatten hier fast Heimspiele.
Rendezvous, im 5-Theater-Palast, Wuppertal-Elberfeld
Dieses Lokal war mir bislang unbekannt. Aber dort hat es offensichtlich gute Musik gegeben. Auch Wuppertaler Bands loben dieses Lokal.
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Von den späten 50ern bis ca. 1968 war die BRD gut bestellt mit Gaststätten, Clubs, Tanzbars, Jugendzentren usw., in denen Bands auftreten konnten, in der Regel zum Tanz aufspielend. Die englischen Städte konnten da bei weitem nicht mithalten. In den deutschen Großstädten reihte sich Musikschuppen an Musikschuppen, denn der Bedarf war groß – Jugendliche waren standorttreu zu jener Zeit. Auch auf dem Lande und in der Provinz gab es ausreichend Stätten, welche die Jugendlichen mit Musik versorgten, und zu der Zeit galt: entweder man war ein Schlagerfuzzi, dann blieb man am Wochenende zu Hause, oder man stand auf Beat, dann war man ab freitags unterwegs. Selbst in Kleinstädten wie Bünde wurde man mit herausragender Musik versorgt. So bot der dortige Liverpool Club im Winter 66/67 Bands wie The Shamrocks, Schweden, den Protestsänger Cockie Kay, The Thunderbirds aus Bielefeld, Liliane & The Adams aus dem Star-Club, und die Hitparadenspitzenreiter Billy J. Kramer & The Dakotas aus Liverpool an. Und dann waren da noch die amerikanischen Besatzungssoldaten, die wollten nicht nur im Officers‘ Club unterhalten werden, sondern auch für die unteren Dienstgrade. In den NCO-Clubs ging mächtig die Post ab: Stars wie The Everly Brothers spielten Schulter an Schulter mit deutschen Bands.Wer es als deutscher Musiker auf die Bühnen der US-Base-Clubs geschafft hatte, konnte sich über ein fürstliches Gehalt freuen. Der Dollar-Kurs stand himmelhoch, und dann gab es noch US-Cigarettes und so manche andere in deutschen Geschäften nicht erschwingliche lukullische Kostbarkeit als Kirsche oben drauf.
The Citycats/City Cats aus Frankfurt haben in einer Kaserne der US-Soldateska gespielt; Pioneer Barracks in Hanau. Und dort im gehobenen EM-Club. Eine Gagenquittung liegt auch vor. $40 sind ausgewiesen, bei einem Wechselkurs von 1 : 3,95. Laut Quittung ist das die Gage für ein Monatsengagement, aber das bezweifele ich, denn da liegen mir andere Informationen vor. Die Gage war deutlich höher. Ja, damals gab es behördlich beauftragte Kapellenvermittlungen auch für die Zusammenarbeit mit den US-Besatzern.
In diesem Fall vermittelte die Agentur Elfriede Schöppner aus Frankfurt den Auftritt.
In den Rathäusern rümpfte man die Nase über die Urwaldmusik, die langhaarigen Gesellen und unzüchtigen Mädchen, aber wenn es ans Geldeinnehmen ging, war man dabei:
>>Die Kommunen wollten auch mitverdienen 1
>>Die Kommunen wollten auch mitverdienen 2
Ab 1968 übernahmen dann die Discotheken die Versorgung der Tanzwütigen, und die Zeit der live-Musik in der örtlichen Gaststätte war vorbei. Nun ging der Musikfreund auf Festivals oder besuchte Konzerte, jedoch war das Publikum dort erlesener.
Hier wollen wir einige Eindrücke in die Club- und Gaststättenszene vermitteln. Unter dem Reiter „Dokumente, Poster, Handzettel…“ finden sich viele weitere Anzeigen, Poster etc. für Beatveranstaltungen.
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Vorab aber ein Einblick in das Auftrittsvolumen einer guten Amateurband, The German Blue Flames. Eindrucksvoll! Die Gaststätten und Clubs sind oft genannt, häufig konnten auch die Gagen noch ermittelt werden. So konnten 5 Studenten ihr Studium prima finanzieren und haben bis heute viele dankbare Fans hinterlassen.
>>Die Engagements der Band The German Blue Flames von 1963 bis 1967
Beginnen wollen wir im Mekka,
Liverpool
Hier ein paar schöne Links (anklicken!) zu Bildern und Filmaufnahmen aus dem Cavern:
Liverpool & Cavern 1
Liverpool Beat City
Cavern „The New Sound of ’64“ contest
89 Cavern photos
CLUB ROYAL, Düsseldorf
Diese Lokalität ist mir unbekannt, ich hoffe, dass irgendjemand etwas Aufklärendes hinzufügen kann. Im Internet habe ich vergeblich gesucht. Aber am Start ist die Urbesetzung der Silver Strings. Schöne Tapeten und interessante Deko hatte der Laden jedenfalls.
Residenz-Cafe, Judengasse 2, Coburg
Pächter war ein Herr Zinn. Der Laden wurde Anfang 1967 in eine Diskothek umgewandelt, Hel Rader/Helmut Radermacher war der erste Disk-Jockey. Nebenbei arbeitete er auch in der Schallplattenabteilung des örtlichen Kaufhof.
Als The Silver Strings im Juli 1963 dort ihr erstes Engagement antraten, waren sie die erste Beatband in dem Lokal. Davor bevölkerten weitgehend an Swing-Musik interessierte Ami-Soldaten den Laden, aber mit The Silver Strings kamen die Jugendlichen, und die Amis wurden verdrängt. Helmut Radermacher: „Ich kann mich erinnern, der Laden war dann oft so voll, dass die Türen zugesperrt werden mussten, damit keiner mehr reinkam.“
=> Neue Presse Artikel Residenz-Cafe
Hans Helmut Schneider war gebürtig aus Duisburg und kurz zuvor von Benny Quicks Band gekommen. Helmut Radermacher: „Helmut Schneider behauptete das mal in einem Interview, auch dass wir aus Duisburg kämen, wo er herkam.“ Er war keineswegs der Bandleader, aber ein fähiger Gitarrist.
Im Juni und Oktober 1964 waren The Silver Strings erneut im Residenz-Cafe engagiert. Es ist Indiz dafür, wie gut die Band ankam.
Tanzbar Rheingold, im Rosengarten, Worms
Hier waren the Silver Strings im August 1964 engagiert, und wieder wurde das „D-Beatles“-Ding als Werbeträger (sinnvoll?) eingesetzt. Man muss es wohl unter Bauernfängerei einordnen. Die Beatles-Welle setzte halt die Welt in AUfruhr und viele ließen sich mit dem Beatles-Kescher fangen.
Der Rheingold-Wirt hatte eine nette Idee – er ließ einen Wimpel erstellen, um ihn in den Schaukasten zu hängen. Der Mann verstand das Showbussines. Wahrscheinlich bekam er von der Gattin, wenn die Kasse wieder geklingelt hatte, jedesmal ein Bussi.
Hofbräu-Gaststätten, Mohrenstraße, Coburg
Vom Residenz-Cafe in Coburg war es nicht weit zu den Hofbräu-Gaststätten. Die Hofbräu-Gaststätten waren dem Hofbrauhaus Coburg, einer Brauerei, angeschlossen, mit zwei Sälen und insgesamt 1638 zugelassenen Plätzen. Es bestand bereits seit 1891. 1971 wurde das Gebäude abgerissen, und der Kaufhof baute auf dem Gelände ein Warenhaus. Die Galeria Kaufhof hat Warenhaus gerade als zu schließen bekannt gemacht und das Gebäude an eine Modekette vermietet.
In den Hofbräu-Gaststätten gab es ein lukratives Anschlussengagement nach dem Monat im Residenz-Cafe für die Silver Strings. Helmut Radermacher: „Das Gebäude war riesig. Da wurde alles Mögliche veranstaltet, nicht nur Tanzveranstaltungen, auch Boxkämpfe und so weiter.“ Im großen Saal feierten die Vereine Fasching, und es wurden politische Veranstaltungen durchgeführt. Vor dem Krieg war auch Adolf H. zweimal als Redner dort.
Die Silver Strings hatten ein gutes Los gezogen: sie mussten nur am Wochenende spielen. Wochentags konnten sie selbst mal was erleben.
1963 The Silver Strings, Hofbräu, Coburg
Bocambo Club, Poststraße, Wuppertal-Elberfeld
Dort bekamen The Silver Strings einen neuen Bassisten. Helmut Radermacher: „Geery, so hieß der Indonesier, Nachname nicht mehr bekannt. Ich war ja auch der Manager der Silver Strings, kümmerte mich immer um die Jobs, bekam also auch die Steuerkarten, aber dennoch weiß ich manche Nachnamen nicht mehr. Ich hatte im Laufe der ca. 6 Profi-Jahre neben mir 24 Mitglieder, oft auch bedingt durch die Bundeswehr. Auf dem Foto ist Billy erstmal als Lead-Gitarrist zu sehen.“ Wo genau das Lokal mit der tollen Bühnendekoration war, kann Helmut nicht mehr sagen. „Aber wir sind mit der Schwebebahn gefahren.“ Nun, die fährt von Vohwinkel bis Oberbarmen.
TABARIS, Köln
Bevor die Silver Strings ein Engagement im Sputnik, Kettwig, antraten, spielten sie einen Monat im Tabaris, Köln. Bislang kannte ich nur das Tabaris auf der Düsseldorfer Königsallee, wo Billy Sanders 1958 mit Rock ’n‘ Roll und Swing ein paar Monate gastierte, aber dort wurde sicher kein Dom Kölsch ausgeschenkt!
Helmut Radermacher: „Zu Tabaris fällt mir noch etwas ein. Dort wurden uns nachts mal alle Gitarren gestohlen. Wir sind dann sofort nach Düsseldorf gefahren, um uns neu auszustatten. Das einzige Gute daran war, unser Sound wurde durch die besseren Instrumente noch dominanter. Damals waren wir nicht versichert, was uns arg strapaziert hat.“
Gaststätte Zum Sputnik, Kettwig v. d. Brücke
Helmut Radermacher: „Ich hatte ja diesen Job im Sputnik aufgetan und bin dann ein oder zwei Monate vorher dahin, mal gucken, was das für ein Laden ist. Da waren gerade Didi & seine ABC-Boys engagiert. Da habe ich den Didi Zill kennengelernt. Später hatte ich ja noch öfter mit ihm zu tun.“ Hätte Helmut gewusst, dass die Band am Ende kein Geld bekam, weil der Wirt M. Baltruschat gerade den Offenbarungseid geleistet hatte, wäre er wohl weniger euphorisch mit seiner Truppe angereist. Baltruschat hatte vier Söhne, und die sorgten für Ruhe im Laden, auch wenn die Band mal zu laut spielte. Den Team Beats aus Düsseldorf haben sie die frisch gelieferten Fender-Verstärker auf 7 runtergeregelt!
R.R.-Club, Bartholomäusstraße 47, Wuppertal-Barmen
Obwohl eine Reihe von Bands Erinnerungen an dieses Tanzlokal in Wuppertal haben, ist ihnen der genaue Name nicht erinnerlich. Von der Indo-Band The Crazy Rockers wird der Laden zumindest als „RR-Club“ erinnert. Der R.R.-Club hat eine kurze Blüte 1962 erlebt. 1963 war er bereits Geschichte. Da waren es wieder Onkel Tonis Saalbetriebe, in denen eine Reihe von bekannten internationalen und regionalen Bands Auftritte hatten. Helmut Radermacher: „Das war ein großer Laden mit einer großen Bühne.“ Ein Festsaal vermutlich. „Der Inhaber war etwas seltsam, der hatte auch einen Lebensmittelladen. Der animierte uns dann: ‚Kommt und bedient euch, dann habt ihr was zu essen!‘ Anschließend zahlte er uns dann keine Gage aus.“ 1962 brachten dort The Silver Strings aus Düsseldorf die Bühnenbretter zum Erzittern. Legendär war ihre Kettenshow, von Vince Taylor & The Playboys inspiriert, mit den abenteuerlichsten Motorrädern als Bühnendekoration. Weitere Bilder zu The Silver Strings aus dem R.R.-Club unter dem Reiter „Beat-Band-Parade“ und entsprechendem Buchstaben. (Im Buch „Die Wilden Sechziger: Als der Beat ins Tal kam“ von Ronald M. Hahn und Volker Lieb könnt ihr noch mehr über die Wuppertaler Beatlokale lesen.)
CASINO-TANZ-KABARETT, FREIBURG (auch Astoria-Tanz-Kabarett im Casino)
Das war das Beste, was Freiburg zu bieten hatte. Ein Riesenladen, Riesenbühne mit Vorhang und Umkleideräume direkt hinter der Bühne. Solchen Luxus waren Bands sonst nicht gewohnt. Scotty & The Silver Strings aus Düsseldorf spielen hier im Juli 1964 und 3 Monate am Stück 1965. Helmut Radermacher: „Wir mussten da nur vier Stunden am Abend spielen, denn in dem Komplex gab es nicht nur Kinos, sondern noch ein weiteres Nachtlokal, etwas gehobeneres Ambiente, dort spielte von 23 Uhr bis 3 Uhr morgens eine Tanzkapelle, in der Regel kamen diese Kapellen aus Italien.“ Denen durfte die Musik im Casino-Tanz-Kabarett keine Konkurrenz machen.
>>Freiburg 1964 die Zeitung berichtet
Helmut Radermacher: „Wir waren für Juli 1965 wieder ins Casino in Freiburg engagiert worden. Wir kamen dort so gut an, dass die Wirtin uns aus unseren Anschlussengagements herauslöste. Das war absolut ungewöhnlich damals. Ich weiß auch nicht, wie sie das geschafft hat. So spielten wir auch im August und September im Casino. Uns war das natürlich recht – keine Reisen, keine neue Wohngelegenheit.“
CITY-BAR, WIESBADEN, in der sogenannten „Wartburg“, Schwalbacherstrasse 51
Die City-Bar (eröffnet 1956) in Wiesbaden war ein ganz angesagter Laden in der hessischen Landeshauptstadt. Helmut Radermacher alias Hel Rader alias Scotty hat dort mit seinen Silver Strings 1964 einen Monat lang gespielt. So können wir nun einiges aus dem Interieur dokumentieren.
HILLE BILLE TANZKELLER, WEIßENTHURM
Ein angesagter Laden bei Koblenz. Schöne Bühnendeko.
PETERS GASTSTÄTTEN, ESENS
In diesem rustikalen, altväterlichen Gasthof im Landkreis Wittmund im Harlinger Land, gastierten all jene Stars und Sternchen, die Deutschland auf längeren Touren unsicher machten – von Manuela bis The Smoke. Einheimische Kapellen bekamen nicht nur ihre Chance als Vorgruppe zu den „Stars“, sie durften auch gegen moderate Gage jedes Wochenende zum Tanz aufspielen. Auch die Rustlers mit Otto Waalkes waren stolz wie Fürsten, dass sie im ostfriesischen Mekka zur Erbauung des Publikums in die Saiten greifen durften.
Auch in der westfälischen Provinz tobte der Beatsturm. Das möchte ich an drei ausgewählten Beispielen belegen.
1 BEAT-CLUB Vennebeck bei Bad Oeynhausen
2 BEAT-STUDIO 15 in Elbrinxen
3 hit-club in der Gaststätte Falkenkrug, Detmold
…und Anfang ’64 kommt die Große Freiheit nach Wilhelmshaven
BIG BEN CLUB, WILHELMSHAVEN
Der Big-Ben-Club in Wilhelmshaven, Grenzstraße 8, wurde im Februar 1964 von Wolfgang „Ulli“ Ulrich (auch „Ulle“ genannt) eröffnet. Er hatte bereits im Top Ten Club als Kellner fast ein Jahr unter Besitzer Peter Eckhorn diesem auf die Finger gesehen und St.-Pauli-Erfahrungen gesammelt. Er sah die Chance, sich auf ähnlich lukrative Weise im Showbusiness selbständig zu machen. Also sollte es ein eigener Club sein. Eine Hafenstadt als Standort zu wählen, war sicherlich kein schlechter Gedanke. Doch Wilhelmshaven war nicht Kiel, schon gar nicht Hamburg. In Wilhelmshaven diktierte die Marine das Geschehen. Und die Offiziere mit dem schnittigen Haarschnitt sahen es nicht gern, wenn ihre Untergebenen in anrüchigen Spelunken verkehrten, und als solche galten Beatlokale im „gesunden Volksempfinden“ nun mal. Eine Zeit lang brummte der Laden, doch dann kam die Stadt Wilhelmshaven mit immer neuen Auflagen. Auch dort, auf der höchsten Verwaltungsebene, sah man dem Treiben in der Grenzstraße höchst fassungslos zu. Dem müsste doch der Garaus gemacht werden können! Mit Erfolg, bald gab es den Big-Ben-Club nicht mehr. Wolfgang Ulrich kaprizierte sich mit einem Partner auf Strip-Lokale im ostfriesischen Raum. Da hat man kaum Probleme, denn diese Etablissements waren den Verwaltungsbeamten weniger suspekt. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt. [Ein Wolfgang Ulrich-Interview finden sie weiter unten.]
Wolfgang Ulrich, aufgrund seiner Top-Ten-Erfahrung nach England gut vernetzt, engagierte nur englische Bands. Die waren preiswert und gut!
Für den Big-Ben-Club konnte ich folgende Strippen herausfinden:
Kenny Lee & The Mark IV (Cheshunt): 9.2. bis 28.3.64
The Road-Runners: 28.3. bis 3.5.64
The Mark IV (Cheshunt): 4.5. bis 10.5.64
The Stormbreakers: 11.5. bis 30.5.64
Bobby Gibson & The Bondsmen: 1.6. bis 24.6.64 (später wurde dies auf der Bühnenwand überpinselt, und vorher hatte es Bobby Gibson & The Bobcats 1.6. bis 14.6.64 geheißen)
John Best & His Challengers: 25.6. bis 28.7.64
Kenny Lee & The Mark IV (Cheshunt): 29.7. bis 28.8.64
Mal Ryder & The Spirits (Oxford): 29.8. bis 30.9.64
Satellite 1: 1.10. bis 31.10.64
The Twilights (London): 1.11.64 bis 28.2.65
Nach einem Jahr war dann Schluss, und Wilhelmshaven war um eine (historische) Attraktion ärmer. The Mark IV werden bald zu The Creation und haben Hits mit Makin‘ Time, Painter Man, Tom Tom, How Does It Feel To Feel usw. Mal Ryder & The Spirits machen ein paar Singles in England, die jedoch nicht so recht einschlagen wollen, dann bekommt das Projekt den Namen The Primitives (Mal & The Primitives) und schon trudelt man in die Top 30. Wie einige andere englische Bands auch, gehen die Primitives nach Italien und schlagen dort voll ein. „Yeeeeeeh!“ (eine italienische Version von „I Don’t Want To Eat Out My Heart Anymore“) wird ein Kult-Hit. Gigantischer Sound. “Johnny No” war ein ebensolcher Knaller. Mal Ryder (Paul Bradley Couling) lebt immer noch in Italien und ist in der dortigen Musikszene fest verwurzelt.
Weitere Bilder von Bobby Gibson & the Bondsmen im Big-Ben-Club unter BEAT BAND PARADE – INTERNATIONAL
Weitere Bilder von Kenny Lee & The Mark IV im Big-Ben-Club unter BEAT BAND PARADE – INTERNATIONAL
Mal Ryder & The Spirits „Your Friend“
>>Wolfgang Ulrich erzählt über die Zeit im Top Ten Club und im Big Ben Club
TOP TEN, Reeperbahn 136, Hamburg
Der Top Ten Club lag auf St.Pauli, genauer Reeperbahn 136. Als der Vater von Peter Eckhorn starb, trat sein Sohn das Erbe an. Er war gerade mal 21 Jahre alt. Der Laden, den er übernahm, hieß Hippodrom, war so eine Art Zirkus-Varieté und lief schlecht. Auf Drängen von Wolfgang Ulrich (siehe Big Ben Club bzgl. weiterer Informationen zum Top Ten Club) wandelte er das Lokal in ein Tanzlokal um. Offizielle Besitzerin blieb aber weiterhin Eckhorns Mutter.Peter Eckhorn hat sich den Namen ausgedacht: Top Ten.
Der Top Ten Club wurde am 31. Oktober 1960 eröffnet. Aus diesem Jahr stammen auch die Fotos. Eine von den Miezen im Bild, blond, struppig und sexy, war Peter Eckhorns Freundin, die es anderen für Geld machte. So lief das auf St. Pauli.
Eckhorn engagierte Horst Fascher als Geschäftsführer des Top Ten. Die Bandbuchungen machte aber Peter Eckhorn. Schon bald verkrachten sich die beiden, und Fascher diente sich Manfred Weißleder an. Später richtete Eckhorn im Keller ein kleines Studio ein, in dem alle Isabella Bond- und Top Ten Allstars-Platten aufgenommen wurden. Man konnte sich in das Studio auch einmieten.
Einige der Bands die im Top Ten, Hamburg, aufgetreten sind:
Jackie Lynton: 22.11.1964 – 21.12.1964.
The Crescendos: 1.11.1964 – 30.12.1964.
Top Ten Combo, 1962, mit Iain Hines und Carl Fenn
Top Ten Stars: 1963, mit Iain Hines.
The Sabres: 1964, mit J. Ralphs.
Rikki Barnes, 1964.
The Dee-Jays, 1964, mit Peter Nelson.
The Bo-Sneekers, 1964, mit H. Partridge.
The Blackjacks, 1964, mit Lyle Carland.
Unit 4, 1964, mit Jon Poulson.
The Vikings, 1964.
The Capitols, 1964.
Isabella Bond, 1964.
Top Ten, Berlin
Auch in Berlin gab es einen Top Ten Club. doch er war weder vom Programm noch vom Ambiente her mit dem Hamburger Club vergleichbar – eher 2. Liga.
BEATFESTIVAL in Delmenhorst
Dieser Wettbewerb wurde als Beat Session annonciert.
Das Foto zeigt die Jury der ersten Beat Session in Delmenhorst, Februar 1967. Ganz rechts der Verleger des Delmenhorster Kreisblattes (dk), Dirk Schulte Strathaus, der auch als Veranstalter fungierte. Das ganze fand in der Aula (Kleines Haus) des Max-Planck-Gymnasiums statt. Man erkennt es schön an den Schulbänken (mit Haken für die Schultaschen). Neben den Siegerns Les Partisans und den zweitpatzierten The Idling Domestics waren am Start: The Barrels, The Hangmen, The Moderates, The Mystics, The Scuries, The Stingrays und The Youngbirds.
Überall gab’s Beat-Festivals – gute Einnahmen für die Veranstalter bei gegen Null tendierenden Kosten
>>Beatfestival Lüdenscheid 1966
>>Da wird doch der Hund in der Pfanne verrückt – Beat-Battle Lüdenscheid ’66
Star Palast, Kiel, Karlstal 42
Besitzer: Manfred Woitalla. Manager: Bob Xavier. Ein ganz wichtiger Club im Norden. Mit großartigen Bands – national, wie auch international. Ein Buch gibt es auch dazu: Klaus Härtel „Star-Palast und Skinny Minny“ – im Titel und im weiteren Verlauf des Buches orthographisch nicht ganz korrekt, aber absolut lesenswert.
Star Palast, Lüneburg
Star Palast Oldenburg
Nach Kiel und Lüneburg gab es auch bald einen Star Palast in Oldenburg – eröffnet am 17.7.65. Einige interessante Bands spielten dort – The Retreads, The Prowlers, The Shades Of Night – alle aus England – machten 6 Tage pro Woche Musik. Der Star Palast stand auf der Edewechter Landstraße 11, und es war ihm von außen nicht anzusehen. Ehemals hieß er Zum Grünen Jäger. Für eine neue Leuchtreklame oder ähnliches hatte es nicht gereicht. Am 5.3.66 wollten 5 Männer aus Schottland – unter dem Namen The Road Hogs firmierend – und ein Deutscher aus Hannover – Eberhard Jupe (alias Cliff Cenneth) – unter Beweis stellen, dass sie nicht mehr alle Tassen im Schrank hatten. Dauerbeatweltrekord: 168 Stunden. Immer mindestens 3 Mann auf der Bühne, maximal 6 Stunden Schlaf pro Mann pro Tag. Bald weiß man, dass die Trauben höher hängen, und ruft nun 220 Stunden auf, bald sind es 250. Nachts ist das Lokal geschlossen, wer weiß, ob da noch gebeatet wird?! Die Zweifel sind wohl nicht unbegründet. Am 17.3.66 wird das Ziel erreicht und die Urkunde übergeben. Allerdings war bereits am 21.2.66 in Hessen unter Aufsicht des Bürgermeisteramtes der Rekord auf 251 Stunden gesetzt worden. In Oldenburg hatte man noch nichts davon gehört.
Tommy Bishop’s Ricochets „I Should Have Known“
>>Dauerbeat Oldenburger Zeitung, 1.3.66
Star-Club, Hamburg
Natürlich werden wir auch für Deutschlands berühmtesten Musikschuppen eine Serie von Fotos veröffentlichen, aber wer dokumentiert endlich mal alle Star-Clubs, die es in der BRD gab… Köln, Bochum, Hamm, Gelsenkirchen, Karlsruhe usw.?
Gelegentlich machte Manfred Weißleder auch Geschäfte auf fremdem Terrain
und ließ dabei die Nachhut für notting antanzen:
Star-Club
Berlin, Bielefeld, Karlsruhe, Bochum, Köln, Darmstadt, Gelsenkirchen, Mannheim, Flensburg usw.
Der Star-Club hatte eine Reihe von Dependancen u.a. in Köln, Mannheim, Hamm, Gelsenkirchen. Gegen Lizenzgebühr konnte man den bekannten Namen des Mutterhauses benutzen, um damit Publikum anzuziehen. Die Star-Club-Bands mussten natürlich regelmäßig engagiert werden. Das war zu aller Nutzen. Nicht alle dieser Ableger haben sich lange gehalten. Aber einige Hochkaräter haben dort die Bühnen betreten, im Star-Club Bielefeld waren nicht nur Johnny Kidd & The Pirates gebucht, sondern auch Gene Vincent, angekündigt als „Twist-König aus England“.
STAR-CLUB, Bochum-Weitmar
Hattinger Str. 340
Helmut Radermacher meint, dass das folgende Foto auch im Star-Club Bochum gemacht sein müsse… eine andere Erklärung habe er nicht. Dies würde bedeuten, dass der Star-Club Bochum 1966 noch einmal in eine andere Deko investiert habe. Kann dies jemand bestätigen?
STAR-CLUB, Köln
STAR-CLUB, Bielefeld
Star-Club, Karlsruhe
Star-Club, Kaiserstraße 69, Karlsruhe
Der Laden war ziemlich billig aufgemacht. Es war halt Goldgräberzeit, und an jeder Ecke machte irgendeine Bude oder Kneipe in Beatmusik. Beim Star-Club Karlsruhe war man sich nicht einmal über die Schreibweise einig. Da waren wohl zwei Dekorateurslehrlinge gleichzeitig vorne und hinten am Werk gewesen.
Im Februar 1965 gastierten dort The Silver Strings zusammen mit The Storms, einer englischen Profiband. The Storms kamen aus Leigh Park in Havant in der Nähe von Portsmouth. Und das Bild, das ihr unten seht, ist wohl nicht ganz stimmig. Ihr Sänger Rob Tall war kein Schwarzer. Da sang vielleicht jemand eine „Einlage“, was in den 60ern nicht unüblich war. Die Gruppe hatte Deutschland als Quartett betreten, im Star Palast Kiel schloss sich Ihnen dann Chris Dennis von Lee Curtiss‘ Band an.
Helmut Radermacher: „Das war so ein Monat, wie er in den 60ern immer mal wieder vorkam. Ohne Ankündigung, von heute auf morgen, verließ uns Kelly Hill (Karl-Heinz Hollmann).“
Und sein Schlagzeug war auch nicht abgezahlt. Helmut Radermacher hatte für den Kaufvertrag gebürgt. Nun saß der Hel Rader dumm da.
Helmut Radermacher: „Am 24. 2. waren wir plötzlich ohne Drummer, daher setzte ich mal Ronny, mal George nach hinten. Zur Besetzung kamen noch Billy (Gerd Kreutzer), Gerd Schneider und ich. Zu den Storms weiß ich nichts weiter. Wir spielten abwechselnd, waren aber die Top Band, daher auch das große Schild von uns auf der Bühne. Ab 1964 hatten Veranstalter den Hype um die Beatles ausgenutzt und uns D. Beatles genannt.“ Na, das Schild für The Storms ist auch nicht kleiner…
Nun, unbedarft waren The Storms nicht. Sie tourten mehrere Monate durch die Bundesrepublik – vom Star-Palast, Kiel, bis Garmisch-Partenkirchen. Überall kamen sie sehr gut an. Die Besetzung war Chris Dennis (ex-Lee Curtiss All Stars), org, rg, Rob Tall, voc, Bernie Morley, Mick Eveleigh, lg, Paul Acourt, dr. Paul Acourt veröffentlicht noch heute seine Kompositionen.
Wenn ihr auf meinen Blog „Big Beat and Power Pop“ wechselt, dann könnt ihr The Storms mit 24 Titeln live im Star-Club, Karlsruhe, hören, und eine Version von „Shakin‘ All Over“ ist auch dabei. Nach ein paar Soundproblemen am Anfang der Aufnahme bekommt ihr beste 60er-Jahre-live-Musik geliefert. Die Band hat’s drauf.
Star-Club, Berlin, Junostraße 7
Chef: Werner Mehlich
Helmut Radermacher: „Als unsere Instrumente im Januar 1965 in Mannheim zusammen mit dem ganzen Lokal abbrannten, war ich als einziger versichert, kaufte aber allen anderen natürlich auch neue Instrumente, sonst hätte es ja nicht weitergehen können. Dass ich danach das Geld teils nicht zurückbekam, ist eine andere Sache.“
Star-Club, Gelsenkirchen-Buer, Horster Str. 162
Star-Club, Darmstadt
>>Johnny & The Shamrocks, Wien, Vertrag Star-Club Darmstadt, Februar 1967 Seite 1
>>Johnny & The Shamrocks, Wien, Vertrag Star-Club Darmstadt, Februar 1967 Seite 2
Nun bestand für den gleichen Monat noch ein weiterer Vertrag:
Rio Bar, Stuttgart
auch ein wichtiger Club mit internationalen Bands. Wo Johnny & The Shamrocks nun in persona aufgespielt haben, ist mir nicht bekannt. Die Rio Bar zahlte besser! (Weitere Verträge von Johnny & The Shamrocks sind unter Beat Age bei The Vanguards abgelegt)
>>Johnny & The Shamrocks, Wien, Vertrag Rio Bar, Stuttgart, Februar 1967 Seite 1
>>Johnny & The Shamrocks, Wien, Vertrag Rio Bar, Stuttgart, Februar 1967 Seite 2
LIVERPOOL HOOP, Bülowstr. 6, Berlin-Schöneberg
war in Berlind als „Tanzsalon der Jugend“ (Später „Berlins Beat Center“) eine der ersten Adressen. Hier wurde international gedacht und präsentiert. Hier wurden LPs live aufgenommen. Hier wurden The Boots aus Berlin groß. Dieter Behlinda, der Manager der Boots hatte seinen Löffel tief in der Suppe. Und er wusste, sich in Szene zu setzen. Studio U 14, Mannheim
im Februar 1966 spielten Scotty & The Silver Strings erneut in Mannheim, diesmal nicht im Star-Club (gebranntes Kind scheut das Feuer!), sondern im Studio U 14. Das Lokal punktete durch eine gelungene Bühnendeko.
La Paloma Grotte, Bremen
Unglaublich, ein Ladenbesitzer, der aus Pappmaschee eine Grottendeko gestalten ließ! Heute aus brandschutztechnischen Gründen undenkbar, aber früher ging so was auch nicht in Flammen auf!
Riverboat, Berlin
Das war ein recht konservativer Club. Beliebt bei Schülern aus Westdeutschland auf Klassenfahrt in Berlin. Der Club wurde nicht vom Senat betrieben. Die Bands spielten auf verschiedenen Ebenen.
Kaskade Bar, Köln, Zülpicher Platz
Ein Club der internationalen Spitzenklasse. Wer hier spielen durfte, hatte es geschafft. Viele internationale Stars. Besitzer war Norbert Schmeis. Die „Schmeis-Betriebe“ waren Legende.
>>Kaskade, Köln, Vertrag Benny Quick & die A-B-C-Boys
Lila Eule, Bremen
ein ganz angesagter Laden bei den Jugendlichen, und ein Club mit exzellentem Programm, nicht nur Musik.
Schützenhof, Wilhelmshaven
für mehr als ein Jahr hatte man ein gutes Programm, dann bekam der Wirt kalte Füße und wurde des Lärms überdrüssig…
Klaus Brunner schreibt gerade an einer Geschichte, demnächst hier mehr:
Wir suchen die deutschen Beatles“ Wettbewerb, Ausscheidung in Frankfurt
BEATFESTIVAL der Stadt Recklinghausen, Vestland-Halle
>>Vestlandhalle-Festival live 1970
>>Vestlandhalle-Festival live 1970 (01 YOU KEEP ME HANGING ON – The Union Faces/02 STOP! IN THE NAME OF LOVE – The Union Faces/03 WALKIN’ – The Union Faces /04 YOU DON’T LOVE ME – (unknown) Band 18/05 SUZY Q – (unknown) Band 18/06 AIN’T YOU COMING HOME – (unknown) Band 18/07 I’M A MAN – The Coloured/08 AIN’T YOU COMING HOME – Join Inn/09 GOT LOVE IF YOU WANT IT – Mystic Eyes//10 BE MY BABY – Mystic Eyes /11 HARD ROAD (Mystic Eyes) – Mystic Eyes/12 HEARTBREAKER/LIVIN’ LOVIN’ – The Red Devils /13 A WHOLE LOTTA LOVE – The Red Devils (Hamm) /14 RIVER DEEP MOUNTAIN HIGH – The Tea Set /15 GROWING UP – Mojo Mama’s Band /16 GOT MY MOJO WORKIN‘ – Mojo Mama’s Band)
>>Vestlandhalle-Festival 1970 live (01 I’M COMING HOME/02 FRÜHLINGSMUSIK/03 LEAVE IT WITH ME – Sidharta//04 SEASON OF THE WITCH – The Faces //05 BETWIXT AND BETWEEN/06 YOU’VE BEEN GONE – The Sounders//07 INSTRUMENTAL/08 JUNIOR’S WAILING – The Dakotas/09 I’M A MAN/10 SOMEBODY HELP ME – The Giants//11 THE LIFE/12 BOURÉE – Eternal Light//13 L.s.d. – The Firestone Band//14 DRUM BLUES No. ONE – Reaction)
>>THE STONES – Teenpunk from Gelsenkirchen live 9 Febr. 69 at the „Beat Festival“ Vestlandhalle
FLOH DE COLGNE live Vestland-Halle
Bei pro media musik & film, Recklinghausen, sind drei CDs erschienen mit live-Musik von den Recklinghausener Beat-Festivals: Vestland Beat Vol. 1, 2 & 3, jeweils mit booklets. Erhältlich sind die CDs über Klaus Bresser.
>>Tourneeplan ‚Beat Beat Beat‘ 1965 mit Lords, Beat Chics, Black Stars, Casey Jones & Governors
Frankfurter Beat-Wettstreit, Endausscheidung am 11. März 1966 im Volksbildungsheim
Diese Veranstaltung wurde sowohl auf LP „Beat-Wettbewerb der Stadt Frankfurt“ als auch auf CD „Beat-Battle“ dokumentiert.
>>Beatfestival Frankfurt offizieller Brief Seite 1
>>Beatfestival Frankfurt offizieller Brief Seite 2
twist battle ’64, Kassel
veranstaltet von der Jugendzeitschrift „n“ am 14. November 1964, 19 Uhr, in der Stadthalle Kassel. 16 Bands traten zu einem Kapellenwettstreit an, Sieger waren The Ducks. Alle teilnehmenden Bands sind im Programmheft abgebildet und erläutert.
>>Programmheft Twist Battle ’64 Seite 1
>>Programmheft Twist Battle ’64 Seite 2
>>Programmheft Twist Battle ’64 Seite 3
>>Programmheft Twist Battle ’64 Seite 4
Diese Veranstaltung wurde sowohl auf LP „twist battle party“ als auch auf CD „Beat-Battle“ dokumentiert.
Beat-Länderkampf, Deutschland – Niederlande
Ja, sowas gab es damals. Es wurden zwei Vorentscheidungen anberaumt, eine in den Niederlanden, eine in Oldenburg. Der Sieger wurde dann im Endkampf in der Weser-Ems-Halle in Oldenburg ermittelt. Sieger wurden The Stingrays, Oldenburg.
Weitere Fotos zum Beat-Länderkampf bei The Stingrays und The Pretty Faces.
K 52, Frankfurt
Besitzer 1965-1967: Stefan Orlean. Das K 52, benannt nach dem Standort Kaiserstraße 52, war ein wilder Laden. Die Lords spielten ihren ersten Monatsjob Ende 1964 und waren fortan gestählt für’s Leben. Die Bands mussten nach der Stechuhr Hämmern, eine Minute zu wenig, und schon gab es Gagenabzug. im Publikum gab es oft Prügelleien, und nach 1 Uhr versammelten sich die Nutten und Zuhälter aus der ganzen Region. Erst um 5 Uhr morgens wurde geschlossen. Die Rollicks aus Berlin versuchten sich an einem Dauerbeat-Weltrekord, mit den Füßen standen sie oft in Wasserschüsseln – völlig idiotisch bei der damaligen elektrischen Abschirmung der Instrumente und Mikrophone!
Riviera-Weindorf, Frankfurt, Kaiserstr. 56
Dieser Schuppen lag fast Tür an Tür mit dem K52 auf der Kaiserstraße. Ein wichtiger Club für die Frankfurter Szene, deshalb darf er hier nicht unerwähnt bleiben.
Ja, Scotty & The Silver Strings waren auch da:
Arcadia, Frankfurt
Storyville, Kaiser-Wilhelm-Ring 30-32, Köln
Kaiser-Wilhelm-Ring 30-32, der wohl bekannteste Club in Köln mit internationalen Spitzenbands (u.a. kamen hier die Komponenten von Los Bravos zusammen). Hier spielten u.a. The Small Faces, Unit 4 +2, The Fortunes, Neil Landon & The Burnettes, Georgie Fame & The Blue Flames.
Saalbau Bresser, Castrop-Rauxel
Den Saalbau Bresser gab es auch in Gelsenkirchen.
Seeschloß, Hermsdorf, Berlin
Super Laden für viele Beatbands. Lederjacken werden nicht geduldet! Nackte Oberkörper auch nicht!
Wolfgang Billmann schreibt über die Berliner Szene
Jolly-Bar, Hanau
Die Jolly-Bar gab es schon in den 50ern. Viel frequentiert von den amerikanischen Besatzungssoldaten, wurde der Laden berühmt für die Auftritte zahlricher Indo-Bands – alle bekannten wie die Tielman Brothers, The Crazy Rockers, The Javalins usw. spielten hier Monatsengagements. Es war ein sogenannter Pressluftschuppen, d.h. es ging oft heiß her, auch mit den Fäusten. Was so in der Jolly Bar los war, ist sehr gut dokumentiert in den Büchern von Helmut Wenske / Chris Hyde (siehe ‚Books Books Books‘)
Insel-Tanzcafé, Aachen
Café Stadt Wien, Kaiserslautern
Kaiserslautern (und Umgebung) hatte eine Reihe von Musikschuppen in den Mittsechzigern. Denn überall wollten amerikanische GIs unterhalten werden. Die brachten nicht nur Kohle, sondern auch Leben in die Stadt. Helmut Radermacher: „Dort im Cafe Stadt Wien waren unglaublich viel Amis, kein Wunder, ich erfuhr, dass Kaiserslautern die Stadt mit den meisten GIs war. Und die hatten viel Geld, da der Dollar ja so um die 4 DM wert war (heute umgerechnet 9,60 Dollar), die tranken da Champagner, gaben Runden für uns aus usw.“
Unter Insidern hieß Kaiserslautern damals nur K-Town. Im Café Stadt Wien (auch Roma genannt) spielten The Silver Strings 1964 nachdem sie in der Wochenschau gebracht worden waren, die Plattenaufnahmen bereits abgesprochen waren und sie sich die Haare nach vorne gekämmt hatten. Und wieder hing da so eine Pappe mit „The Beatles“ im Fenster. Helmut Radermacher: „Es war der zweite Monat für uns mit neuer Frisur. Da ich die Beatles ja 1961 im Top Ten in Hamburg kennen gelernt hatte, sie auch ca. 7 oder 8 Tage täglich ungefähr sechs Stunden sah, weil sie mir so sehr gefielen, kamen sie mir sofort wieder in Erinnerung, als ich von ihren Erfolgen in England las.
Ich wollte immer, dass die Band auch angesagt rüberkam. Also regte ich an, dass wir uns die Haare alle nach vorne kämmen sollten, wie die Beatles. Wir hatten ja langes Deckhaar, das wurde dann wie mit dem Beil an den Augenbrauen abgehauen. Die Aktion fand kurz vor der Plattenaufnahme statt. Der Benny [????] machte mit den Haaren nicht mit. Er meinte, seine Freundin schmisse ihn raus, wenn er mit solch einer Frisur ankäme. Daraufhin warfen wir ihn aus der Band. In dem Monat wurden wir für Plattenaufnahmen nach Frankfurt bestellt, ganz früh aufstehen, dann am Tag möglichst viele Songs im Studio schaffen. Es wurden 14 Songs, Zwei wurden kurz darauf als Single veröffentlicht, drei weitere erschienen dann im nächsten Jahr auf dieser kuriosen LP von Beraton, Der Rest ist verschollen, die Rechte liegen, warum auch immer, in der Schweiz bei Aronda Records.
Die Plattenaufnahme haben wir dann auch ohne Bassisten gemacht. Wir haben dann viel auf den tiefen Saiten der Gitarre gespielt, um den Bass zu ersetzen. Später hat die Plattenfirma einen Bass dazu gemischt, wie auch einen Chor und den live-Applaus. Das ist dann alles auf einem Kanal und wir auf dem anderen.“ Das klingt seltsam. Aber im Cafe Stadt Wien waren The SIlver Strings sehr gut angekommen, daher konnte Helmut für November 1964 noch einmal einen Vertrag dort aushandeln.“
Einen Monat später gesellte sich dann ein Bassist zu ihnen: George Guild (Georg Grimm).
Lili-Marlen-Tanzlokal, Schweinfurt
gegenüber der amerikanischen Conn and Ledwards Barracks.
Der Laden gehörte Israel Spiegelstein. Jürgen Gerner hat dort als Profi gespielt und fand den Spiegelstein etwas seltsam. Helmut Radermacher hatte mit den Silver Strings bereits im Oktober 1963 dort gespielt: „Ich hatte die Band total umformiert, aber es funktionierte nicht gut. Einige aus der Besetzung spielten nur den Monat bei mir. Ich kann mich auch nur vage an die Namen erinnern. Einer hieß Woody, einer Klaus, einer Ted. Mehr weiß ich nicht mehr.“ Im Februar 1964 waren The Silver Strings nochmal dort, „Aber auch nur für einige Tage.“ In diesem Monat ging es den Rock ’n‘ Roll-Frisuren an den Kragen. Ab nach vorne.
Klövers Gaststätte, Ostgroßefehn
Bei Heini Klöver wurden Bands gerne für eine Ewigkeit engagiert, solange die Dorfjugend kam, aber wo sollten sie sonst auch hin!? Und alles war ete petete und blitzblank geputzt. Und wehe jemand verrutschte die Tischdecken!!!
Ranch-Haus, Kettwig, Laupendahler Straße 79
Der Wirt soll recht rabiat gewesen sein.
HAITI-CLUB, Vehlen bei Bückeburg
da hat der Werner Solowski wieder zwei tolle Flyer aus seiner Schatzkiste gezogen, und er hat auch gleich die passenden Worte dazu: „Der Haiti-Club war ein schöner kleiner Tanzklub, wo man unter diesen Staubwedeln sitzen konnte.“ Und dann kommt der Ignorant Jan Reetze daher und behauptet in seinem Buch „Der Sound der Jahre“, in den 60ern hätte es in Deutschland kaum Auftrittsmöglichkeiten für Bands gegeben, und wird für seinen Schwachsinn auch noch von den meisten Leuten gelobt. Hey, Knalltüte Reetze, in jedem Dorf gab’s ’nen Schuppen, wo man live Bands sehen und hören konnte, und die waren auch oft namhaft. Im Haiti-Club hat sich wohl die Wirtin Ilse schwer ins Zeug gelegt. Werner Solowski: „Noch ein paar Worte zum Haiti – Club, der eigentlich kein Beatschuppen war, sondern sich an die Kurgäste von Bad Eilsen und Bad Bückeburg richtete. Daher auch die künstlichen Palmen, Masken an den Wänden usw., vielleicht waren die Geographiekenntnisse der Besitzer unterentwickelt, denn es sollte ein Südseeflair entstehen. Dies war eine kurzzeitige Modeerscheinung, Du erinnerst Dich sicher an die Tahiti Tamoures – Wini Wini usw.. Ja und dann sind sie halt auf den „Beatzug“ aufgesprungen.“
Club Holiday, Heiligenrode
wurde bald zu einem angesagten Beatschuppen im Raum Kassel.
Bei Tante Olga, Duisburg-Ruhrort, Fabrikstr. 8
…eigentlich Wirtschaft „Zur Krone“, aber alle kannten den Laden nur als „Bei Tante Olga“
Ein richtig schmuddeliger Beatschuppen, der gut nach England gepasst hätte. Da hatten die Gäste auf der Betonsäule vor der Bühne nicht nur die Namen der Musiker hingemalt, sondern groß auch das Wort „Votze“. Nun wusste man nicht nur gleich, wie es um die Rechtschreibkenntnisse des Schreibers bestellt war, sondern auch, wer dort verkehrte. Ja, nicht nur Kinder!
Bodo Hinze von The Vanguards, Berlin: „Bei Tante Olga [Olga Gehring] mussten wir mit im Haus wohnen. Im Erdgeschoss war das Lokal und unten der Beatschuppen. Im 1. Stock waren die Räume der Bedienungen, und auch von Tante Olga selbst sowie von Adele – die Rausschmeisserin und ehemalige Schlammcatcherin auf St. Pauli. Im 2. Stock, dem Dachgeschoss, wohnten die Musiker. Nach Feierabend durften wir Musiker noch einmal auf die Toilette im Erdgeschoss, danach mussten wir auf unserem Zimmer bleiben und konnten nicht mehr raus, da der Schäferhund freigelassen wurde, um das Haus zu bewachen. Dieser Hund war zwar schon ein wenig älter, aber scharf wie Lumpi. Genau wie wir, denn wir wollten zum Teil eine Etage tiefer zu den hübschen Bedienungen auf’s Zimmer oder noch in ein anderes Lokal. Ich bekomme es heute leider nicht mehr zusammen, wie wir den Hund ausgetrickst haben, aber eine Story fällt mir noch ein. Ich bin gleich nach Feierabend in das Zimmer einer der Bedienungen im 1. Stock gegangen und musste mich unter der Bettdecke verstecken, da das Zimmer ein Durchgangszimmer war. Als dann alle in ihren Betten waren – Tante Olga zählte immer die Mädels durch, ob auch alle brav auf dem Zimmer sind – wollten wir zur Sache kommen, aber da kam als Nachzügler Adele (besoffen wie ein Stier), setzte sich auf das Bett und fing an zu quatschen. Über eine Stunde habe ich regungslos unter der Bettdecke verbracht. Meine Bettgefährtin konnte dann Adele überreden, noch etwas zu trinken aus der Gaststube zu holen. Dadurch war auch der Hund abgelenkt, und ich konnte nach oben rennen. Nie wieder!! Adele war auch über die Landesgrenzen bei den Bands bekannt, da sie immer im Vorbeigehen an der Bühne den Musikern in der Schritt griff – das war sehr schmerzhaft.“
>>Zur Krone, Vertrag Benny Quick & die A-B-C-Boys – ein Bier pro Stunde inklusiv
Piccadilly, Wuppertal
Zum Lütten Didi, Strudden
In den MIttsechzigern gab es in jedem Dorf ein Lokal, in dem zum Tanz aufgespielt wurde. So auch in Strudden bei Friedeburg im Landkreis Wittmund. Es war eher ein Flecken als ein Dorf und doch (oder deshalb?) hatte es eine gut gehende Gastwirtschaft, in der von Freitag bis Sonntag Kapellen zum Schwof aufspielten. Nun darf man nicht die wildesten Beatbands erwarten, auf dem Dorf ging es gesittet zu! Das Lokal ist heute ein Hotel, wohl ebenso konservativ aufgestellt wie vor 55 Jahren.
Café Roma, Kaiserslautern
Tivoli, Schweinfurt
Saathoffs Gaststätte, Wiesede
„Wenn die Mädels 14 waren, dann wurden sie ja konfirmiert. Und gleich nach der Konfirmation durften sie das erste Mal ausgehen. Da hatten sie dann ihre Kleider an, zum Teil noch mit Petticoats. Ein Kumpel hat mich dann aufmerksam gemacht, „Du, pass auf, die sitzen da alle ohne Schlüpfer.“ 2 Das war für die Mädels der Zeitpunkt, wo die Unschuld wegmusste. So war das auf dem Lande in Ostfriesland. Die Bands spielten trotzdem ihre Musik.
Toni’s Tanzgaststätte, Krainhagen
…ja, auch auch im ehemaligen Landkreis Schaumburg-Lippe ging die Beatpost ab
Copacabana, Mainz
Luitpold-Stuben, Nürnberg
Diese Gaststätte bot schon früh Rock’n’Roll an und war später Heim für viele Beatbands.
Bugatti-Bar, Höchstädt
Die Bugatti-Bar lag abseits im Lande, und doch war es einer der angesagtesten Clubs in der Region überhaupt. Von The Boots bis The Yardbirds war hier die Beat-Elite am Start. Besitzer und Wirt war Hans Thüring.
>>Bugatti-Bar, Höchstädt, Vertrag Benny Quick und die A-B-C-Boys
Star-Cab, Düsseldorf
Heimat für viele Indo Bands
Club 99, Düsseldorf
Im Club 99 in Düsseldorf ging was ab. Und der Eintrittspreis bemaß sich nach der Aufenthaltsdauer: pro Minute einen Pfennig. Legendär sind die Auftritte der Band The Team Beats. Bald hatte der Club Nachahmer gefunden. Die Glasbausteine im EIngang sind übrigens farbig.
LIVERPOOL CLUB, Düsseldorf, Graf-Adolf-Str. 39
Club 99, Osnabrück
FUNNY CROW, Schötmar, Lange Str. 63
Kristallpalast, Fürth
Jaguar Club, Herford
Gegründet von Frau Carola Frauli, um ihren Söhnen, die eine Band namens The Jaguars betrieben, eine Auftrittsmöglichkeit zu geben – oder war alles umgekehrt? Egal, der Club wurde überregional bekannt und zu einem Anziehungspunkt. Sogar The Jimi Hendrix Experience kamen zu einem Gastspiel.Großartig, ein Buch gibt es auch darüber („Musikszene der 60er/70er Jahre – der Jaguar Club“, ohne Autor)
The Flying Dutchman/Der fliegende Holländer, Nürnberg
Auch ein bekanntes Lokal in Nürnberg; Musik gab es da ab den 50ern.
Barbina Bar, Dortmund
später Barbina Star Palast
Der Laden setzte schon früh auf Beatmusik, und ab 1964 ging dort mächtig die Post ab. Der Besitzer Axel Bellmann (wohl der König vom Freiherr-von-Stein-Platz mit ein paar Mädels am Start) ließ sich bei den von ihm engagierten Bands auch immer – gegen Prozente natürlich – Manager-Funktionen übertragen. 1965 hatte er so viel Publikum, dass er den Laden zum Star Palast erweitern ließ.
Die Ringstuben, Mannheim
Auch bekannt als der Sputnik, wegen der science-fiction-mäßigen Deko. Von den Indo-Bands bis zu den Beatgruppen war hier alles am Start.
Crazy Foal, Bochum usw.
Unter diesem Namen sind ein paar Clubs bekannt, der in Bochum war ein ehemaliges Hinterhof-Kino. The Vanguards aus Berlin spielten dort zusammen mit The Beat Buddies aus den Niederlanden. „Gewohnt haben wir alle acht im ehemaligen Vorführraum vom Kino in Etagenbetten.“ (Bodo Hinze, The Vanguards).
Elite Tanzpalast, Hamburg
Farmer Bill, Wilhelmshaven und Oldenburg
Die beiden Läden wurden viel von britischen Bands bespielt.
Neue Welt, Berlin Hasenheide
war ein ganz angesagter Veranstaltungsort in Berlin. Viele Spitzengruppen sind hier aufgetreten, aber man hat auch den Berliner Bands eine Chance gegeben.
Studio U 1, Mannheim
Ja, die mussten schon gute Umsätze machen, wenn sie sich die Everly Brothers leisten konnten. Und wo die Mikrophone von der Decke hängen, mag man ja gerne sein.
George Club, Würzburg
Hampelmann, Ludwigsburg
Romantica, Weidenau
Berolina Bar, Bielefeld
Studio 200, Bremen
Tanzbar Die Liebe, München, Bazeillestraße 8
CRACKERBOX (und New Crackerbox), München, Leopoldstraße
Der Laden gehörte einem Edi und hatte nicht den Ruf, die Bands mit Luxus zu verwöhnen.
AOSV-Festivals in der Weser-Ems-Halle, Oldenburg
Die Arbeitsgemeinschaft Oldenburger Schülermitverantwortungen unter Vorsitz von Jürgen Boom war mutig genug, die Weser-Ems-Halle für Beatfestivals anzumieten. Die Festivals schlugen ein wie eine Bombe. Die Arena war zum Bersten gefüllt, so dass sich die Veranstalter auch trauten, Sondergastspiele mit international bekannten Bands zu organisieren. Damals ging alles, wenn man nur Chuzpe und Intelligenz genug hatte, um den Karren ins Rollen zu bringen. Jürgen Boom wurde später Apotheker, er wäre besser Impressario geworden.
Beatfestival Essen, Grugahalle, 1967
>>Beatfestival Essen in der Gruga-Halle, 1967 – professionell gemacht
Beatfestival, Oberhausen, Kaiserhof
Herman van Amsterdam schrieb mir: „Genädige Herr Klitsch, verzeihung für mein schlechtes Deutsch aber ich versuche mall Ihen etwas zu fragen über beat in Oberhausen und umgebung am ende des Jahren zestig. In 1967 war ich teil von eine Holländische Beatgruppe Mystic Eyes. Am 29. Oktober von dieses Jahr waren wir Teil eine beat Wetkampf in Kaiserhof in OB-Sterkrade, organisiert beim Büro der Brücke 3, Kettlerstrasse 14 in OB-Osterfeld. Die Teilnehmenden waren: Dicki, Wigge Lud und Ben (Mülheim) – Mystic Eyes (Leiden, Holland) – Earls of Soul (Ossenberg) – The Kids (Oberhausen) – The Aces (Duisburg) – We II (Duisburg) – Die Propheten (Essen) – The Good for nothings (Oberhausen) – Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club-Band (Oberhausen) – The Devils (Mülheim) – The out of Association (Bottrop) – The Young Ones (Oberhausen) – The Nothing (Oberhausen) – Robert und der Rest (Essen).
Die besten von diese Beatgruppen auch Mystic Eyes war dazu haben am 5. November 1967 die Finale gespielt in Stadthalle von Oberhausen. Meine Frage ist ob es vielleicht noch mehr information gibt (Zeitung, etc.) von diese Wetkämpfen in Kaiserhof und Stadthalle.“
So, und jetzt kommt ihr! War jemand dabei?
Rumba Bar, München, Goethestraße
auch einer von den Pressluftschuppen – München machte da keine Ausnahme.
Rheinischer Hof, Schwelm
Wie der Saalbau Buschmann in Gevelsberg, war auch der Rheinische Hof in Schwelm ein wichtiger Hotspot in Sachen Beatmusik für uns. Ich denke, ich werde noch ein paar bessere meiner Rattles und Casey Jones & The Governors-Fotos aus dem Rheinischen Hof finden…
und die Bühne folgt sogleich!
Saalbau Buschmann, Gevelsberg
Seit Anfang 1965 mein Anlaufpunkt. Ich erinnere mich an eine Reihe von tollen (auch lokalen) Bands und viele wilde Stories im Angesicht des James-Dean-Clubs von der zuschlagenden Zunft. Auch wie ich Gabi Gevvelhoff (?) vor größerem Schaden bewahrte und sie ein paar Wochen das Girl an meiner Seite war.
Wilhelmstübchen, Wuppertal-Elberfeld
eine Willy Maiss-Betrieb. Kleiner Laden, aber da ging die Post ab. Ende der 60er konnte man dort Drogen von netten Leuten kaufen… lange hielt sich dieser Geschäftszweig nicht. Aber ein halbes Dutzend Jahre vorher wurden dort gute Gagen gezahlt.
>>Wilhelmstübchen, Wuppertal, Vertrag mit Benny Quick und die A-B-C-Boys
>>Vertrag Wilhelmstübchen Rocky Boys Durchschlag
Chattanooga, Duisburg
In den Mittsechzigern ging es einigen Kinos schlecht, denn der Bedarf nach der Masse von Kinos, wie in den unmittelbaren Nachkriegsjahren, ging zurück. Jugendliche wollten nun tanzen, und den Beat hören.
Deutschlandhalle, Berlin
Welch ein Kontrast zur Gaststätte Rheinischer Hof. In der Deutschlandhalle waren alle Rockgrößen am Start, aber man begab sich erstmal ganz bescheiden ins Popgeschäft.
Elisenlust, Wilhelmshaven, Gökerstr. 152
Hier veranstaltete die Stadt Wilhelmshaven ihre Jugendbälle und Beatfestivals. Das Lokal hat einige interessante, auch auswärtige Bands gesehen. Später war hier die Discothek Casablanca untergebracht.
River Cavern Club, Remagen (im Hotel Fürstenberg), Rheinpromenade
Wirt: Jakob Hahn
Flamingo Club, Berlin
Odeon Keller, Heidelberg
Ein prominenter Club, schon seit die Indo-Bands Deutschland unsicher machten. Die Besitzer sprangen dann schnell auf den Zug mit dene (billigeren) angesagten Beatbands.
Eden-Tanz-Bar, Ludwigsburg
Roma, Neuss
hier spielte alles was Rang und Namen hatte… ein Club der ersten Stunde. Großartiges Programm.
Regina Bar, Heilbronn
Musical, Krefeld
Bergischer Hof, Remagen
Westhof, Heidelberg
Westfälischer Hof, Remagen
Casa Leon, Berlin, Hasenheide
Hasenheide 69, Inhaber: Konrad Modrach, war eher als Jazz-Club bekannt, aber man sprang dann irgendwann auch auf den Beatzug auf.
Studio 23, Nürnberg
Wie so viele nicht mehr konkurrenzfähige Kinos, machte auch das Studio 23 plötzlich auf Beatmusik. In meiner Heimatstadt Gevelsberg versuchte auch das Centraltheater (?) auf Beat zu machen – dort gab es dann The Moans aus Arnheim zu sehen, mit Herman Brood! Lang ging das nicht gut mit den Kinos… wo sollte man tanzen?
Reichshof, Emden
mit einer Bühne unten und einer Empore, auf der die Bands den tanzenden Teens einheizen konnten. Wie gut der Sound von der Empore unten auf der Tanzfläche ankam, können nur die damals Anwesenden beurteilen.
Stampfmühle, Schleswig
Der Besitzer war ein Herr Carlsen. In diesem Schuppen nahm Hans-Werner Kuntze für die Ariola mit eigenem Equipment den „Stampfmühlen-Twist“ auf. Offensichtlich hatte man den Bassgitarristen von der Aufnahmesession ausgeladen. Interpreten: Gust Claer & The Fendermen. Ein Hit wurde es nicht. Kuntze machte später für sein eigenes CCA-Label Aufnahmen mit Beatbands, die heute noch gesucht sind, aber durch die dubiosen Nachpressungen ziemlich verschwurbelt sind.
Ponystall, Solingen
Atlantik-Bar, Bamberg
Dolly-Bar, München
Weekend, Bornheim bei Bonn
Die Hütte, Bielefeld (Eisenhütte)
Impuls, Wuppertal
Das Impuls Kulturzentrum, selbstverwaltet und progressiv, kurz „Der Impuls“, war über viele Jahre für unsere Clique ein angesagter Anlaufort, zuerst auf dem Döppersberg, dann in der Viehhofstraße. Dort hat Horizon Cee großartige Konzerte gegeben, dort habe ich Peter Brötzmann ein vierstündiges Saxophonsolo blasen hören (was man nur mit einer entsprechenden Menge Kif durchstehen konnte), Im Impuls spielten sie Filme wie Rosa von Praunheims „Die Bettwurst“ und machten Ausstellung zu Eat Art.
Florida Bar, Berlin-Neukölln
Blaue Grotte, Berlin
Tanzcafé Orchidee, Ulm
Titania Palast, Berlin
Große Halle für größere Veranstaltungen.
TIFFANY, BUSCHHAUSEN
Bei Jonny Dieling, Wallinghausen
Verschiedene Tanzstätten
BRAVO-BEATLES-BLITZTOURNEE, 1966
Irgendwo musste ich sie unterbringen, warum nicht hier, wo die Musik spielt!?
Internationale Essener Songtage 1968
25. bis 29. September 1968 in der Gruga-Halle
Und dann kommen die Discotheken und die live-Musik-Tanzabende sind bald vorbei!